Die wissenschaftliche Spezialbibliothek

Wer sich für wissenschaftliche Arbeiten über Black Metal, Literatur über Popfeminismus oder historische Jugendstudien interessiert, wird in unserer wissenschaftlichen Spezialbibliothek fündig. Ihr Bestand umfasst Sachbücher und Belletristik (insgesamt etwa 9.000 Titel), wissenschaftliche Arbeiten und andere Graue Literatur. Schwerpunkte sind jugend-, pop-, sub- und clubkulturelle Themen. Allein im Bereich Graffiti und Urban Art besitzt das Archiv der Jugendkulturen rund 450 Titel, im Bereich Punk und Hardcore sind es mehr als 200. Unter anderem haben wir ein breites Angebot an Publikationen zu Popmusik und ihren Genres sowie einen ausgewählten Bestand an Literatur zum Medium Fanzine. Außerdem sammeln wir auch zu den Neuen Sozialen Bewegungen oder feministischen und queeren Themen. Neben Titeln aus dem deutschsprachigen Raum gibt es auch eine große Auswahl fremdsprachiger Publikationen, insbesondere aus Großbritannien und den USA. Es finden sich bei uns sowohl aktuelle als auch historische Veröffentlichungen ab den 1950er Jahren.

Neben Büchern bewahren wir in der Bibliothek auch „Graue Literatur“ auf, also Publikationen, die nicht von einem Verlag veröffentlicht wurden. Das können zum Beispiel unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten sein, von denen wir im Archiv der Jugendkulturen rund 500 Stück lagern. In unseren Regalen gibt es Jahresarbeiten, Bachelor-, Master-, Magister und Diplomarbeiten oder Dissertationen zu Themen wie „Wo sind die Popper hin?“, „Lebenswelten von Ultras“ oder „Mittelalter-Rock“. Diese sind gerade auch wegen ihrer Bibliografien wichtige Informationsquellen. Andere Beispiele Grauer Literatur sind Broschüren von Vereinen und Kollektiven aus der linken Szene (etwa Antifa-Infoblätter), Flugblattsammlungen und Pressedokumentationen oder auch Verfassungsschutzberichte.

Unsere Bibliothek wächst kontinuierlich: einerseits durch Spenden, andererseits – wie etwa im Rahmen des Projektes Pop- und Subkulturarchiv International – durch gezielte Ankäufe unseres Teams. Wir versuchen dabei verstärkt Themen und Perspektiven zu berücksichtigen, die bislang weniger vertreten sind: so etwa Metalszenen in Afrika, die japanische Hip-Hop-Szene, Industrial Music oder die queeren Wurzeln von Chicago House. Wissenschaftliche Arbeiten werden meist direkt von Nutzer*innen gespendet.

Bisher konnten die Bibliotheksbestände noch nicht vollständig in unserer Datenbank erfasst werden. Außerdem kommen ständig Neueingänge hinzu, die erst nach und nach abgearbeitet werden. Bei Rechercheanfragen empfehlen wir daher, sich immer auch direkt an das Bibliotheksteam zu wenden.